SEM in Flims mit Oliver Angst und FM Peter Hohler

Für den 19-jährigen Oliver Angst ist es nach dem Swiss Young Masters in Bad Ragaz im März und dem Nationalliga-A-Finalturnier der Schweizerischen Jugendmeisterschaft (SJMM) im Juni bereits der dritte nationale Highlight in diesem Jahr. An die beiden ersten Turniere hat er beste Erinnerungen. Beim Swiss Young Masters wurde er hinter den beiden FIDE-Meistern Theo Stijve (Villars-sur-Glâne) und Noah Fecker (Eggersriet), gegen die er anderthalb Punkte holte, überraschender Dritter. Und in der SJMM holte er mit dem Team AGSO seinen ersten nationalen Titel.  

Diesem soll in Flims der zweite folgen. Doch obwohl er im acht Spieler umfassenden Junioren-Titelturnier topgesetzt ist, ist sich Oliver Angst im Klaren, dass es nicht zu einem Selbstläufer wird. Zumal Vincent Lou exakt gleich viele ELO-Punkte aufweist – und Oliver Angst in Bad Ragaz gegen den Zürcher verloren hat…  

«Natürlich ist es mein Ziel, Schweizer Juniorenmeister zu werden», sagt Oliver Angst. «Doch das wollen die sieben anderen auch. Deshalb werde ich noch stärker meine Kämpferqualitäten, mein Markenzeichen, ausspielen müssen. Denn ich erwarte, dass es viele lange Partien geben wird.»  

Interessantes Detail: Mit drei seiner Gegner – Vincent Lou, Igor Schlegel und Nicola Ramseyer – teilt Oliver Angst in Flims eine Ferienwohnung. «Am Brett sind wir zwar Konkurrenten, aber daneben Kollegen. Die Vorbereitung auf die Partien machen wir aber natürlich individuell.»  

Während Oliver Angst in den vergangenen Monaten mehrfach am Brett sass, ist die SEM für den 80-jährigen Peter Hohler das erste Over-the-Board-Turnier seit der Senioren-Mannschafts-Europameiserschaft in Prag im März 2020 und der erste Einsatz am Brett seit der Schlussrunde der Schweizerischen Gruppenmeisterschaft (SGM) im vergangenen September. Entsprechend gross ist seine Freude, «dass ich wieder mal ein Turnier spielen kann und dass es mir für das Senioren-Titelturnier gereicht hat.»  

Als Startnummer 8 fand Peter Hohler gerade noch Unterschlupf in das achtköpfige Feld. Der Startplatz soll jedoch nicht mit dem Schlussrang identisch sein, denn er hat sich mindestens ein 50-Prozent-Resultat zum Ziel gesetzt.   Um sich in Form zu halten, hat Peter Hohler viele eigene Partien auf dem Brett und am Computer angeschaut und auch Online-Turniere im Internet verfolgt. Selber spielt er jedoch nicht online, «da ich eher ein Freund des traditionellen Schachs und nicht der ‘Chäpseler’-Typ bin.»

Deshalb trugen die beiden Oltner ihren letzten Test vor Flims mit klassischer Bedenkzeit aus. Neun Tage vor Beginn ihrer Titelturniere trafen sie sich am Brett zu einer SEM-Hauptprobe, die der mit Weiss spielende Oliver Angst nach 26 Zügen für sich entschied.

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen, Startranglisten und Resultate zu den Schweizer Einzelmeisterschaften in Flims.

MA